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Wie man die Qualität von Cannabis beurteilt



Bei Botafarm sind wir der Meinung, dass es entscheidend ist, die Qualität von Cannabis beurteilen zu können, bevor man es konsumiert. Zu oft wissen Konsumenten nicht, was sie rauchen – besonders, wenn es sich um Blüten handelt, die sie nicht selbst angebaut haben. Und genau darin liegt ein echtes Risiko: giftige Pestizide, chemische Zusätze, Schimmel, der mit bloßem Auge nicht sichtbar ist, Rückstände von Sprays… Cannabis zu konsumieren, ohne seine Herkunft zu kennen, ist wie Wein zu trinken, ohne zu wissen, ob er in einem Fass oder in einer Mülltonne gegoren ist.

Die einzige Möglichkeit, sicher zu sein, was man konsumiert, ist, selbst anzubauen oder einem einwandfreien Produzenten zu vertrauen. In jedem Fall muss man aber wissen, wie man Cannabis richtig bewertet.

Hier erfährst du, wie.


Gute Beurteilung beginnt mit den Sinnen


Um eine Cannabisblüte professionell zu bewerten, analysiert man sie in mehreren sensorischen Schritten: visuell, durch Berührung, Geruch, Geschmack und schließlich Wirkung. Jeder dieser Schritte liefert wertvolle Hinweise auf die Anbauqualität, das Know-how des Growers und die Frische des Produkts.


1. Visuelle Analyse

Hochwertiges Cannabis hat ein gepflegtes, einheitliches Aussehen, das der Genetik entspricht. Achte auf folgende Punkte:

• Farbe: Ein pastellartiges, blasses Grün ist oft ein gutes Zeichen. Je nach Sorte können violette, schwarze, rote, bläuliche oder orangefarbene Reflexe auftreten. Bräunliche oder matte Töne deuten meist auf eine schlechte Lagerung hin.

• Brakteen: Diese sollten geschlossen, geschwollen und „bulbig“ sein – ein Zeichen für optimale Reife.

• Struktur: Die Blüte sollte kompakt, dicht und gut geformt sein. Luftige Buds deuten auf Lichtmangel oder Stress während des Anbaus hin.

• Trichome: Die Blüte sollte mit sichtbaren Kristallen bedeckt sein – in ihnen befinden sich die meisten Cannabinoide und Terpene.

• Trimming: Nur manuelles Trockentrimmen bewahrt die Integrität der Trichome. Maschinen beschädigen die Blüten in 99 % der Fälle.

• Blüte-Blatt-Verhältnis: Es sollte möglichst wenig Blattmaterial enthalten sein, um die Qualität zu optimieren.

• Mängel: Achte auf Anzeichen von Schimmel (Botrytis, Mehltau) oder kleine Insekten wie Fruchtfliegen, die sich in den Trichomen verfangen können.


2. Der Tastsinn

Oft vernachlässigt, aber sehr aufschlussreich:

• Dichte: Die Blüte sollte schwer, fest und nicht bröselig sein. Ein fluffiger oder zu leichter Bud weist oft auf schlechtes Trocknen, schlechte Nährstoffversorgung in der Blüte oder auf eine schwache Genetik hin.

• Grind-Test: Beim Zerkleinern sollte sich die Blüte wie kinetischer Sand verhalten. Das zeigt, dass sie harzreich, gut ausgehärtet und fett ist. Zu trocken oder zu feucht ist dagegen unangenehm im Konsum.


3. Der Geruch

Hier trifft Cannabis auf die Welt des Weins, Biers oder Parfums:

• Erster Eindruck: Ist der Geruch kräftig oder schwach? Riecht man ihn schon beim Öffnen des Glases?

• Komplexität: Unterscheide zwischen Kopfnote (flüchtig), Herznote (Körper) und Basisnote (anhaltend).

• Aromaprofile: Fruchtig (Pfirsich, Mango, Beeren), cremig (Vanille, Joghurt), sauer (Zitrone, Balsamico), blumig (Lavendel, Rose), moschusartig (Leder, Erde), gassig/Diesel, minzig, würzig… Eine gute Blüte bietet ein reiches, vielschichtiges Terpenprofil.


4. Der Geschmack

Der Geschmackstest wird oft falsch gemacht – warum?


Weil die Verbrennung (400°C bis 800°C) bis zu 80 % der Terpene und Cannabinoide zerstört.

• Vermeide unbedingt, Blüten mit Tabak oder schnellem Papier zu rauchen. Das wäre, als würde ein Sommelier Wein mit Limonade vermischen.

• Bevorzuge die Verdampfung, bei niedriger Temperatur (160°C bis 190°C), um das Terpenprofil zu erhalten.

• Methode: Halte den Dampf im Mund, atme durch die Nase und versuche, die Aromen zu benennen. Ziel ist nicht der Rausch, sondern das sensorische Verstehen.


5. Die Wirkung

Der letzte, aber sehr wichtige Schritt, der Disziplin erfordert:

• Nur eine Sorte pro Session: Um eine Sorte objektiv zu bewerten, musst du „neutral“ sein – das heißt, mindestens 12 bis 24 Stunden vorher keine andere Blüte konsumiert haben. Sonst vermischen sich die Effekte.

• Aktive vs. passive Wirkung:

Aktiv: Wie schnell tritt die Wirkung ein? Sofort oder allmählich? Notiere es.

Passiv: Wie lange hält die Wirkung an? Stabil oder schwankend?

• Wirkungstypen: Je nach Genetik sind unterschiedliche Effekte möglich – belebend, euphorisch, entspannend, introspektiv, gesellig, einschläfernd, body high, head high oder sogar psychedelisch. Die besten Blüten bieten oft eine facettenreiche, sich entwickelnde Wirkung.


Achtung: Schlecht gelagertes oder altes Cannabis wirkt oft flach und schläfrig. THC zerfällt zu CBN, das eine sedierende, stumpfe Wirkung hat.

Umgekehrt kann schlecht getrocknetes oder zu frisches Gras Angst oder Paranoia auslösen.



Zusammengefasst

Cannabis zu bewerten erfordert eine systematische und präzise Herangehensweise.

Es geht nicht um Genuss, sondern um sensorische Analyse – wie bei einem Weinsommelier.

Bei Botafarm stehen wir für bewussten, aufgeklärten und verantwortungsvollen Cannabiskonsum.

Und vor allem ermutigen wir alle Enthusiasten, ihre eigene Blüte anzubauen.

Denn nichts ist sicherer, erfüllender und geschmackvoller als deine eigene Ernte.


Anbauen. Lernen. Probieren. Verstehen.

So wirst du ein echter Kenner.



 
 
 

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